Mein erster Tätigkeitsbericht als Schwerbehindertenbeauftragter vor dem Stadtrat

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Stadträtinnen und Räte,
Sehr geehrte Mitarbeiter der Stadt Günzburg,
Sehr geehrte Vertreter der Presse,
Sehr geehrte Zuhörer,

die heutige Tagesordnung ist wieder etwas länger, darum möchte ich Sie nicht allzu lange
aufhalten. Heute möchte ich Ihnen meinen Tätigkeitsbericht für mein erstes Jahr als
Schwerbehindertenbeauftragter unserer schönen Stadt vorstellen. Und Sie mögen es mir
nachsehen, wenn dieser noch nicht in Perfektion erfolgt. Bevor ich Ihnen meinen Bericht im
Detail präsentiere möchte ich mich noch kurz vorstellen falls mich der ein oder andere nicht
kennt. Mein Name ist Thomas Burghart bin 40 Jahre jung, und Sitze seit Geburt auf Grund
einer Muskelerkrankung im Rollstuhl. Von Beruf bin ich Industriekaufmann und Vollzeit in
der IT Abteilung bei der Drogerie Müller in Ulm beschäftigt. Meine Freizeit verbringe ich
unter anderem mit Fotografieren, und bin aktiver Feuerwehrmann im schönen Stadtteil
Reisensburg. Ich betreue hier die Öffentlichkeitsarbeit und im Bereich der Jugendarbeit
unterstützend tätig. Auf Kreisebene bin ich Fachberater für Neue Medien und Internet beim
Kreisfeuerwehrverband Günzburg e. V.



Hier möchte ich mich gleich noch bei der Stadt Günzburg bedanken die, ohne lange zu
zögern mir es mit der Errichtung einer Rampe ermöglichte einen Zugang zu den
Sozialräumen im Feuerwehrhaus Reisensburg zu bekommen. Um so mehr freut es mich, dass die neue Feuerwache in Günzburg nicht nur ein Zeichen in Sachen Sicherheit und Zukunft setzt, sondern auch ein Zeichen in Sachen Integration von Menschen mit Behinderung in die Feuerwehr. Gut zugegeben, an manchen Stellen muss man vielleicht doch noch etwas nachbessern, um den richtigen Zugang zu bekommen.

Zu hoch angebrachte Türklingel an der Feuerwache Günzburg

Mich freut es aber zu sehen, dass unsere schöne Stadt immer mehr barrierefreier wird. Nun
ist es sehr angenehm mit Hilfe der neuen Laufwege z. B. vom Bgm. – Landmann – Platz zum
Marktplatz erschütterungsfrei zu gelangen. Und witziger Weise sind die Laufwege meist von Fußgängern benutzt, und man muss mit dem Rollstuhl wieder aufs Kopfsteinpflaster
ausweichen. Klar sind ja „Laufwege“ Spaß beiseite, vielen Dank dass hier eine deutliche
Verbesserung für das Fortkommen in der Altstadt geschaffen wurde.
Auch der Aufzug von der Unterstadt hoch zur Innenstadt stellt eine deutliche Verbesserung dar und ermöglicht es nicht nur Behinderten, sondern auch Senioren des Städtischen Altenheim und Eltern mit Kinderwagen von der Unterstadt in die Innenstadt leichter zu gelangen.
Die Umgestaltung des Turniergartens mit dem barrierefreien Aufgang fügt sich nicht nur
optisch schön in das Stadtbild ein, sondern schafft auch hier eine erhebliche Verbesserung
für die Selbstständigkeit und Mobilität.
Auch der Besuch verstorbenen Familienangehörigen oder Freunden und Verwandten sollte
für jeden von uns jederzeit möglich sein. Hier begrüße ich sehr, dass hier der Friedhof in
Günzburg weitestgehend barrierefrei gestaltet wurde und auch weiter gestaltet wird.
Doch nun zu meinen Tätigkeiten seit meinem Amtsantritt im letzten Jahr.
Neben mehreren Treffen des Aktionskreis Barrierefreiheit unter der Leitung von Fr. Dr. Ruth Niemetz, bei dem aktuelle Themen und Probleme besprochen wurden, galt es hier auchLösungen für alle Zielgruppen zu finden. Hier wird aber auch immer wieder festgestellt, dass es auf Grund der vielen Individualbehinderungen nicht immer ganz einfach ist, ein für alle zu finden. Gerade Sinnesbeeinträchtigungen wie Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen schaffen immer wieder Bedarf zur Optimierung, oder decken neue Schwachstellen auf.
Im September letzten Jahres besuchte ich in Burgau das Treffen der
Behindertenbeauftragten des Landkreises. Hier stellte sich die Seniorenfachstelle des
Landratsamtes vor, und es fand ein Vortrag zum Thema barrierefreiem Bauen statt. Zudem
fand ein Austausch mit den Anwesenden statt.
Ebenfalls im September 2019 fanden die Baufachtage im Forum statt. Hier wurde auf das
Thema Barrierefreies Bauen im Wohnraum hingewiesen.
Im Februar diesen Jahres traf ich mich mit den „offenen Behindertenarbeiten“ der
Lebenshilfe und des Dominikus-Ringeisen-Werkes in Ursberg. Die offene Behindertenarbeit schafft Begegnungsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung.
Wir erörterten das Thema öffentlicher Nahverkehr und Handicap. Es wurde hier ein
Aktionstag angedacht, um Menschen mit Behinderung die vorhandenen Möglichkeiten zu
zeigen aber die Corona-Pandemie hatte da wohl was dagegen. Es sollte gezeigt werden wie
funktioniert der Flexibus, oder wie fahre ich Bahn.
Zum Thema öffentlicher Nahverkehr lassen Sie mich an dieser Stelle ein paar Worte
verlieren. Beim letzten AK Barrierefrei wurde lange diskutiert das Haltestellen des
Stadtbusses nicht der Norm entsprechen oder der neue Elektrobus nicht geeignet für
Menschen mit Handicap sei. Dies stimmt zwar in Teilen, wenn ich daran denke, dass ich in
meinem Stadtteil keine mir bekannte komplett barrierefreie Haltestelle des Stadtbusses
habe. So gesehen haben wir doch mit dem Flexibus nahezu in jeder Straße eine Haltestelle
die näher ist, und besser zu erreichen, als die des Stadtbusses. Und zudem verfügen die
Flexibusse über eine Hebebühne am Fahrzeugheck, und ein Gurtsystem um den Rollstuhl
oder Rollator im Bus zu sichern, was im Stadtbus nicht möglich ist. Und wenn man die Fahrer fragt ob sie evtl. 50m weiter fahren könnten tun sie dies meist auch. Sicher ist der Flexibus nicht immer dann verfügbar, wenn ich das gern möchte, aber beim Stadtbus muss man sich auch an den Fahrplan halten, und ist nicht völlig flexibel. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch meine Damen und Herren, ich bin nur der Meinung bevor man hier mittels
provisorischer Haltestellen versucht Barrierefreiheit für einen kurzen Zeitraum zu schaffen,
sollte man hier lieber bis zur dauerhaften Schaffung von geeigneten Haltestellen in das
System Flexibus investieren.
Bezüglich der Thematik Stadtbus vereinbarte ich zudem mit Herrn Brandner einen Termin in Günzburg, wo ich sowohl den „alten Stadtbus“ mit Neigetechnik besichtigte als auch den
neuen E-Bus. Wohl verfügen beide Busse über eine Klapprampe, welche aber primär dazu
dient, den Spalt zwischen dem Bus und einer barrierefreien Haltestelle zu überbrücken.


Im März diesen Jahres begutachtete ich dann noch die behindertengerechte Toilette am
Bahnhof, welche in meinen Augen dringend verbessert werden sollte.



Aus der Bevölkerung kommen hingegen leider wenig Anfragen an mich. Neben einer Anfrage nach einem Lift vom Rollstuhl ins Becken des Waldbades, erreichte mich nur eine Mail eines verärgerten Bürgers warum er in der Tiefgarage am Stadtberg nicht um sonst mit seinem blauen Behindertenparkausweis parken könne. Eine weitere Dame fragte welche Restaurants und Cafes in Günzburg barrierefrei seien, hier konnte ich leider wenig passende Lokale nennen.
Besonders stolz bin ich jedoch, dass ich die Laufwege in der Altstadt als mein erstes Projekt im Amt begleiten konnte, und diese dann auch mit Herrn Oberbürgermeister Jauernig und Herrn Dietze seiner Bestimmung übergeben konnte.
Besonders erwähnen möchte ich, dass ich bei Planungen im öffentlichen Raum in Günzburg mit einbezogen werde, wie z. B. die Neugestaltung des Schloßplatzes. So stehe ich immer wieder mit dem Stadtbaumeister Herrn Dietze in Kontakt.
Zum Thema Laufwege, barrierefreier Umbau des Friedhofes, und der Errichtung einer
Fahrradabstellanlage in der Kapuzinergasse erfolgten Stellungnahmen meinerseits an die
Stadtverwaltung.
Ich komme nun zum Schluss meines Berichtes, und möchte erwähnen, dass Günzburg auf
einem guten Weg in Richtung Barrierefreiheit ist, vieles schon erreicht wurde, es aber
dennoch einiges zu tun gibt. Gerade für Menschen mit kognitiven Einschränkungen sollte in
meinen Augen mehr getan werden, und Schilder und Wegweiser mit Piktogrammen für z. B. das Rathaus, Bücherei usw. versehen werden.

Last but not least möchte ich mich bei folgenden Personen für die stets gute
Zusammenarbeit bedanken.
• Oberbürgermeister Jauernig
• Stadtbaumeister Georg Dietze
• Ordnungsamtsleiter Georg Weißhaupt
• Frau Georgine Fäßler vom Ordnungsamt
• Frau Dr. Ruth Niemetz Vorsitzende des AK Barrierefreiheit
• Allen die ich vergessen habe und zur Barrierefreiheit Günzburgs beitragen.

Liebe Stadträte sollten Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen an mich haben, bin ich unter
der E-Mailadresse behnindertenbeauftragter@guenzburg.de jederzeit erreichbar.
Vielen Dank.

Barrierefreier Zugang zum neuen Kapellenplatz am Friedhof jetzt möglich

Stadt Günzburg verbessert Teilhabe für mobilitätseingeschränkte Personen

Petra Schramm, Behindertenbeauftragter Thomas Burghart und Stadtbaumeister Georg Dietze bei der Begehung des barrierefreien Zugangs des Friedhofs. Foto: Julia Ehrlich/ Stadt Günzburg

2015 wurde ein Konzept zur langfristigen Neuordnung und Sanierung des Friedhofs Günzburg erarbeitet und Entwürfe erstellt. Der Stadtrat beschloss dann im Dezember 2018 einstimmig die barrierefreie Umgestaltung, die Anfang Februar begann. Ein wesentlicher Bestandteil ist der treppenlose Umbau des Haupteingangs an der Ulmer Straße. So wird der Hauptweg zum Kapellenplatz auch für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder Besuchern mit Kinderwagen leichter zugänglich. Dieser Weg ist nun fertiggestellt.
„Ziel der barrierefreien Umgestaltung des Friedhofs ist es, die Hauptwege zur Kapelle, der Aussegnungshalle und eine Durchquerung der Anlage auch für mobilitätseingeschränkte Bürger leichter nutzbar zu machen und ihnen Teilhabe zu ermöglichen“, erklärt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Möglich wird dies durch den Einbau von bituminösen Wegen aus Asphaltmastix, die die vorhandenen Hauptwege aus Kies ersetzen.

Die ehemalige Treppenanlage am Haupteingang Ulmer Straße wurde zurückgebaut und die daran anschließenden Wege so angepasst, dass der Haupteingang künftig ebenerdig an den Gehweg der Ulmer Straße anschließt und die Steigung zum Kapellplatz für Rollstuhlfahrer optimal ist. Der Zugang erhielt einen hellen Farbasphalt, der mit dem Außenputz der Kapelle harmoniert. Stahlkanten sorgen für einen sauberen Abschluss zu den in den angrenzenden Kiesflächen liegenden Gräbern. Schlankwüchsige Bäume bilden eine Allee. Der Kapellenvorplatz wird durch zwei neue Sitzbereiche und den Platz gliedernde Natursteinplatten aufgewertet. Zwei Bäume im nördlichen Platzbereich markieren die Fortführung der Asphaltwege bis hin zur Aussegnungshalle. Die Kosten belaufen rund 600.000 Euro.

Thomas Burghart. Behindertenbeauftragter der Stadt Günzburg ist froh über die gelungene Umgestaltung: „Endlich ist der Zugang auch mit dem Rollstuhl problemlos, also ohne im Kies stecken zu bleiben, möglich.“

Die Ost-/West-Achse wird momentan noch barrierefrei ausgebaut und bindet den westlichen Zugang „Am Wasen“ an das Wegesystem barrierefrei an. Durch eine Asphaltmastix-Wegedecke, die sich in ihrer Farbgebung sowie in der Oberflächenbeschaffenheit dem vorhandenen Kiesmaterial annähert, bleibt optisch die Einheitlichkeit der Anlage erhalten. Der Zugang Am Wasen wird neu gestaltet und aufgewertet.

Im zentralen Bereich, am Übergang von alten zum neuen Friedhofsteil, wird unter den mächtigen Rotbuchen ein kleines Plätzchen mit Sitzbänken geschaffen.

Auch die Aussegnungshalle wird an das barrierefreie Wegenetz angebunden.
Die Bushaltestelle an der Ulmer Straße soll außerdem verbessert werden und eine Überdachung mit Sitzbank erhalten.

Günzburg: Laufwege aus Granitplatten in der Altstadt für mehr Barrierefreiheit

Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Behindertenbeauftragter Thomas Burghart und Stadtbaumeister Georg Dietze bewerten die neuen barrierefreien Laufwege in der südlichen Altstadt als positiv. Foto: Julia Ehrlich/ Stadt Günzburg

Der Bauabschnitt in der südlichen Altstadt ist abgeschlossen. Die Laufwege aus Granitplatten für mehr Barrierefreiheit sind im südlichen Altstadtbereich nun verlegt, auch die Altstadtbeleuchtung wurde frisch verkabelt.

Der Stadtrat beschloss im Dezember 2018 den Einbau der ebenen Laufwege, die das Gehen erleichtern und vor allem den Weg für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen einfacher machen.

Je nachdem, welche Breiten in den teilweise doch sehr engen Altstadtgassen zur Verfügung stehen, kamen verschiedene Alternativen zur Ausführung – vom reinen Rinnenumbau bis zu einem neuen Laufweg mit einer Breite von eineinhalb Metern. Der Kontrast in Helligkeit und Rauigkeit zwischen Bestandpflaster und Plattenbelag bietet zudem Sehbehinderten eine bessere Orientierung. Ausgestattet mit dem neuen Pflaster sind jetzt die Kapuzinergasse, der Durchgang zum Wätteplatz vom Bürgermeister-Landmann-Platz aus, Münzgasse, Wätteplatz, Wättegasse, Hechtgasse sowie Hofgasse.

Teilnahme an ‚Bayern.barrierefrei2023‘
„Mit unserer Teilnahme an ‚Bayern.barrierefrei2023‘ haben wir uns ins Konzept geschrieben, den Betroffenen die Teilhabe am alltäglichen Leben zu erleichtern. Dazu gehören auch das Erleben und die Teilhabe an unserer malerischen Altstadt. Deshalb ist die Verbesserung der Zugänglichkeit der Altstadtgassen ein wichtiger Baustein unseres Modellprojekts“, erklärt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.

Ein weiterer Vorteil der Laufwege: auch den nicht direkt Betroffenen bietet der Umbau ein Mehr an Komfort; für Kinderwägen oder Fahrräder ist das neue Pflaster ebenfalls bequemer.

Auch Leerrohre wurden verlegt
Damit auch die maroden Erdverkabelungen der Altstadtbeleuchtung saniert werden konnten, wurden zeitgleich mit den Laufwegen neue Leerrohrtrassen für die Beleuchtung mitverlegt und Stromverteiler für Märkte und Veranstaltungen sukzessive neu hergestellt. Das erspart eine weitere Baustelle in der Altstadt.

Weitere Bauabschnitte folgen
Der Umbau der Altstadtgassen ist insgesamt in vier Bauabschnitten von 2019 bis 2021 vorgesehen. Der erste Bauabschnitt beinhaltete die wichtige Wegverbindung vom Bürgermeister-Landmann-Platz zum Marktplatz, da hier das größte Fußgängeraufkommen herrscht. Im Herbst setzt sich der Umbau fort. Der Bauabschnitt Nr. 3 berücksichtigt auch die mittelfristig geplante Sanierung des Schloßplatzes. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa eineinhalb Millionen Euro. Die Maßnahme wird im Rahmen der Städtebauförderung von der Regierung von Schwaben stark gefördert.

Inklusion steht mehr im Vordergund
Im Jahr 1984 war das Kopfsteinpflaster in der Altstadt verlegt worden, das seitdem viel Kopfzerbrechen bereitet. „Damals stand über allem der Erhalt des Stadtbilds. Heute hingegen leben wir Inklusion. Funktionalität und Stadtbild sind kein Widerspruch mehr“, sagt Oberbürgermeister Jauernig.

Die Laufwege in Günzburg sind fertig

Ein weiter Schritt im Thema Barrierefreiheit ist in Günzburg beschritten. Die Laufwege sind fertig. Die gesamte Hofgasse, die Kapuzinergasse, der Wätteplatz und der dortige Durchgang zum Bgm.-Landmann-Platz sind nun barrierefrei passierbar. Jetzt ist es für Rollstuhlfahrer erschütterungsfrei, und für Menschen mit Gehbehinderungen stolperfrei möglich z. B. von der Drogerie Müller auf unseren schönen Marktplatz zu gelangen. Auch blinde Menschen können sich an den verschiedenen Oberflächen mit dem Blindenstock bestens orientieren. Als Schwerbehindertenbeauftragter unserer schönen Stadt kann ich nur „Danke“ an die Stadtverwaltung für die Umsetzung und Planung sagen. Ich freue mich schon auf weitere Projekte.

Die neuen Laufwege in der Günzburger Alltstadt

COVID-19:Information zur Maskenpflicht für Menschen mit Behinderung ab 27.04.2020

Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat in seiner Regierungserklärung am Montag, 20.04.2020 eine Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr und für Geschäfte in Bayern ab dem 27.04.2020 angekündigt.

Für viele Menschen mit Behinderung ist allerdings eine Maskenpflicht nicht einhaltbar. „Es gibt viele, die aufgrund ihrer Behinderung keine Maske tragen können. Sei es, weil sie nicht verstehen, warum sie eine Maske tragen müssen, oder weil sie körperlich bedingt nichts über Mund und Nase tragen können. Es ist mir deshalb sehr wichtig, dass diese Menschen von der Maskenpflicht ausgenommen werden. Auch sie müssen weiterhin mit dem ÖPNV fahren und in Geschäf-ten einkaufen können. Wir haben deshalb beim bayerischen Gesundheitsministe-rium nachgefragt und ich freue mich, dass es hier eine Ausnahmeregelung gibt“, so Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat sich zur Maskenpflicht folgendermaßen geäußert: „Eine ausdrückliche Regelung, die Men-schen mit Behinderung von der Pflicht in den geöffneten Geschäften und bei der Nutzung von Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs und denhierzu gehörenden Einrichtungen -eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen befreit, gibt es nicht. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung muss ausnahms-weise dann nicht erfolgen, wenn dies aus ärztlicher Sicht (bspw. aufgrund dadurch entstehender Atemnot) im Einzelfall unzumutbar ist.

Sind Menschen aufgrund einer Behinderung nicht in der Lage, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, müssen diese eine Sanktionierung nicht befürchten. Ent-sprechende Einschränkungen sind durch die betroffene Person oder den Be-treuer/Begleiter glaubhaft zu machen. Hierfür kann[beispielsweise]ein Schwer-behindertenausweis oder ein dies bestätigendes ärztliches Attest hilfreich sein.“

„Ich rege deshalb an, diese Information zu verbreiten, damit Menschen mit Behin-derung in Bayern weiterhin einkaufen und mit dem ÖPNV fahren können. Wem es möglich ist eine Maske zu tragen, bitte ich dennoch dringend darum,dies auch zu tun. Wir sind noch nicht über denBerg und viele Menschen mit Behinderung ge-hören zur Risikogruppe! Helfen Sie mit!“, so Holger Kiesel abschließend.

Fortschritt der Baustelle auf dem Günzburger Friedhof

Die seit Februar laufende barrierefreie Umgestaltung des Günzburger Friedhofs schreitet gut voran.
Auf die eingebaute Schwarzdecke wird im nächsten Arbeitsschritt ein Farbasphalt, wie am barrierefreien Aufgang zum Schloss, bzw. Turniergarten aufgetragen. Im Anschluss daran werden die Bäume entlang der Allee gepflanzt. Sobald dieser Teil fertiggestellt ist, folgt bereits der Wegebau nach Westen.

Die Baustelle, die den Friedhof der Stadt Günzburg barrierefreier zugänglich macht, schreitet gut voran. Die Schwarzdecke wurde schon aufgetragen. Foto: Georg Dietze/Stadt Günzburg

Der Stadtrat beschloss im Dezember 2018 die barrierefreie Umgestaltung, die Anfang Februar begann. Ein wesentlicher Bestandteil ist der treppenlose Umbau des Haupteingangs an der Ulmer Straße. So wird der Hauptweg zum Kapellenplatz auch für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder Besuchern mit Kinderwagen leichter zugänglich. Der westliche Zugang von der Straße „Am Wasen“ wird bis zum Kapellplatz mit einer Asphaltmastix-Wegedecke ausgelegt. Diese gleicht sich optisch den vorhandenen Kieswegen an und bietet einen ebenen und damit barrierefreien Untergrund.

Die Fertigstellung ist für Ende Juli/Anfang August 2020 gedacht.

Treffen mit den OBAs im Landkreis GZ

Gestern traf ich mich als #Schwerbehindertenbeauftragter der Stadt #Günzburg mit den Offenen Behindertenarbeiten zu einem echt klasse Gespräch. Wir erörterten verschiedene Themen, und hatten eine Idee für eine großartige Aktion. Mich würde interessieren, fändet Ihr es eine gute Idee für Menschen mit Behinderung eine Art Workshop zu machen, um z. B. aufzuzeigen „wie Reise ich selbstständig mit dem öffentlichen Nahverkehr?“ Sagt mir Eure Meinung. #imaggünzburg #gzbarrierefrei#schwerbehindertenbeauftragter #gzglücklich

Günzburg wird barrierefrei

Günzburg ist Modellkomune und möchte bis 2023 barrierefrei werden. Menschen mit Behinderung oder Senioren mit Gehilfen soll es ermöglicht werden sich selbständig im öffentlichen Raum zu bewegen. Ich als Schwerbehindertenbeauftragter bin Stolz an dieser Entwicklung aktiv mit zu wirken. Neben einer öffentlichen und behindertengerechten Toilette im Hirschstadel, können Betroffene auch z. B. an einigen Haltestellen den Günzburger Stadtbus barrierefrei nutzen. In den Hauptgassen der Altstadt sollen die abgebildeten barrierefreien Laufwege geschaffen werden. Diese sind so geplant, dass Menschen mit Gehbehinderung aber auch Blinde diese nutzen können. Ich freue mich schon, wenn diese Wege fertig gestellt sind.

Die neuen Laufwege in der Günzburger Alltstadt

Thomas Burghart neuer Behindertenbeauftragter der Stadt Günzburg

Thomas Burghart ist der neue Behindertenbeauftragte der Stadt Günzburg. Foto: Julia Ehrlich/Stadt Günzburg

Die Stadt Günzburg hat wieder einen Beauftragten für Menschen mit einer Behinderung: Thomas Burghart. Er ist außerdem bei der Feuerwehr Reisensburg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und berät den Kreisfeuerwehrverband in Sachen Neue Medien und Internet.

Der gelernte Industriekaufmann Burghart arbeitet in Ulm, ist aber mit Leib und Seele Günzburger. „Ich habe ja zu diesem Amt gesagt, weil ich möchte, dass jeder Mensch mit Handicap sich in unserer tollen Stadt frei bewegen und wohl fühlen kann“, erklärt der 38-Jährige.

Oberbürgermeister Gerhard Jauernig freut sich über seine Bereitschaft, dieses Ehrenamt zu übernehmen. „Als Modellkommune ‚Bayern barrierefrei 2023‘ ist es uns ein Anliegen jeden Tag ein Stück besser, barrierefreier zu werden. Ich danke Ihnen, dass Sie diesen Weg mit uns gehen und uns als Betroffener sowie als Beauftragter der Großen Kreisstadt begleiten“, sagte Oberbürgermeister Jauernig. Thomas Burghart ist in seiner Funktion unter behindertenbeauftragter@guenzburg.de erreichbar.

Bei der Bestellung Treppenlifte eingeweiht
Gleichzeitig weihte Thomas Burghart die neuen Treppenlifte im Rathaus ein. Diese machen die Ebene 2 (Sitzungssaal) sowie Ebene 4 im Altbau des Schlosses rollstuhlgerecht zugänglich. „Mit einer Traglast von 225 kg, den Plattformmaßen von 100 x 80 cm und einer einfachen Bedienung können Personen im Rollstuhl nun die Treppenstufen überwinden. Bürger, die einen Rollator zur Hilfe benötigen, können auf einer Vorrichtung im Treppenlift Platz nehmen und die Stufen hinunter, bzw. hinauf fahren.“, erklärt Peter Haug vom Stadtbauamt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung helfen bei der Benutzung. Die Anschaffungskosten für die Treppenlifte betrugen ca. 30.000 Euro

Thomas Burghart weiht als Behindertenbeauftragter der Stadt gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Georg Weishaupt und Peter Haug vom Stadtbauamt die neuen Treppenlifte im Rathaus ein. Foto: Julia Ehrlich/Stadt Günzburg

NettenToiletten um eine behindertengerechten Toilette erweitert
Als weitere Maßnahme zur rollstuhlgerechten Nutzung wurden die NettenToiletten in Günzburg kürzlich um eine behindertengerechten Toilette im Ärztehaus am Stadtberg erweitert. Außerdem werden in die öffentliche Toilette neben der Stadtbücherei ein automatischer Türantrieb und ein Notruf-System eingebaut.

Pressemeldung der Stadt Günzburg